
Deutsche Bahn und das Relikt aus den 90ern – Suche nach Windows-3.11-Administrator wirft Fragen auf
Deutschlandweit
Die Deutsche Bahn beziehungsweise ein ihr nahestehendes IT-Unternehmen hat offenbar nach Fachkräften für ein Betriebssystem gesucht, das viele längst für historisch gehalten haben: Windows 3.11. Eine Stellenanzeige aus Anfang 2024, entdeckt von unabhängigen Technikbeobachtern, legt nahe, dass in Teilen der Bahn-IT noch Legacy-Software aus den 1990er Jahren im Einsatz ist.
Das 1993 veröffentlichte System mag für Computerhistoriker nostalgisch wirken, für Betreiber kritischer Infrastruktur kann sein Fortbestehen jedoch Fragen nach Sicherheit, Wartbarkeit und Kosten aufwerfen. Solche Altlasten sind in großen Organisationen keine Ausnahme: Ein bekannter Vorfall aus dem Jahr 2015 zeigte, wie anfällig veraltete Systeme sein können, als in Paris ein Rechner mit sehr altem Windows den Betrieb am Flughafen Orly störte.
In der Anzeige wurde nicht abschließend geklärt, ob die Stellenanzeige direkt von der Deutschen Bahn, einem IT-Dienstleister oder einem Zulieferer wie einem Schienenfahrzeughersteller aufgegeben wurde. Klar ist jedoch, dass Spezialwissen gefragt ist, um betagte Anwendungen am Laufen zu halten oder sicher aus der Umgebung zu nehmen.
- Warum laufen solche Systeme weiter: Oft gelten sie als stabil und erfüllen noch immer ihre Aufgabe.
- Risiko und Aufwand: Updates, Sicherheitspatches und Ersatzteile sind rar, der Unterhalt wird teuer.
- Fachkräftemangel: Nur wenige IT-Profis haben Erfahrung mit so alten Plattformen.
Die Meldung illustriert ein größeres Problem moderner Infrastruktur: Der Betrieb veralteter Software ist eine stille, aber reale Herausforderung. Ob Renovierung, Migration oder punktuelle Pflege die bessere Lösung ist, hängt von Aufwand, Budget und Sicherheitsanforderungen ab. Klar ist nur, dass die Gegenwart oft genug auf technischer Überlieferung baut.

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